Wir haben's geschafft - nach vier Wochen und 200 Stunden Unterricht in Yogaphilosophie, der richtigen Ausrichtung der Posen (Asanas), Anatomie, Atemübungen (Pranayama) und Meditation sind wir jetzt offiziell zertifizierte Yoga-Lehrer!

Ohne euch mit zu vielen Details zu nerven, können wir sagen: es war ein ganz schönes Auf und Ab, das wir zusammen mit fünf wundervollen anderen Auszubildenden aus aller Welt (Argentinien,Antigua und Barbuda, Tschechische Republik, Indien und Irland) durchlebt haben. Täglich um halb sechs aufzustehen und bereits früh morgens bei der ersten Asana-Einheit zu schwitzen, erst kurz vor Sonnenuntergang Feierabend zu haben und nur sonntags entspannen zu können, macht auf Dauer ganz schön mürbe. Mit mehr werdendem Schimmel in unserem Zimmer (Regenzeit :( ) und auf unseren Kleidern sanken auch unsere Motivation und unsere gute Laune zeitweise. Zum Glück durften wir ins Nachbarresort 'Mad about Coco' ziehen, in dem wir uns sofort pudelwohl gefühlt haben. Dort konnten wir acht wundervolle Tage verbringen und nach dem Kurs im gemütlichen Café entspannen.

Alles in allem aber überwiegen definitiv die positiven Momente: auch wenn die Unterkunft gewöhnungsbedürftig war, haben wir eine sehr gute Ausbildung von super Lehrern erhalten. Wir haben viel über Yoga und über uns selbst gelernt, sind fit wie selten in unserem Leben und haben in dieser anstrengenden Zeit unter unseren Mitstreiterinnen Freundinnen fürs Leben gefunden :) Yoga-mäßig versuchen wir auf jeden Fall am Ball zu bleiben und fleißig weiter zu üben, sowohl in der eigenen Praxis als auch als Lehrer. Für Letzteres haben sich auch schon die ersten mutigen Versuchskaninchen angekündigt: Kerstin, Olli und Morre, die wir schon bald in Thailand begrüßen dürfen <3 !

Okay ciao! Marli und Nils

6 Uhr Morgens in Varkala
Marli hält ihre erste Yogastunde und NIls passt nicht auf und macht Fotos.
Alle meditieren nur Nils macht Fotos... Pt I
Gruppenbild mit unserer Philosophie Lehrerin Shalini
Es gibt schlimmere Ausblicke.
Marli und Emer bereiten sich für die Zermonie vor.
Marli hat offensichtlich einen Krampf im Kiefer. Emer stört das nicht.
Von Links nach Rechts: Sejal, Emer, Nils, Marli, Dominika und Lucia. Es fehlt Amelia.
Marli und Emer
Alle meditieren nur Nils macht Fotos... Pt I
Sejal und Dominika
Amelia und Lucia
Yeahh geschafft!

Im Februar haben wir in einem Restaurant in Varkala zwei junge Frauen getroffen, die im Mathatitu Yoga Ashram eine 200-stündige Yogalehrerausbildung gemacht haben und denen es dort sehr gut gefallen hat. Dieselbe Ausbildung werden wir nun im Juni absolvieren, denn die Gelegenheit so etwas im Ursprungsland des Yoga zu tun und sich mal eben einen Monat Zeit dafür zu nehmen ergibt sich in Zukunft wohl nicht mehr so häufig. Der aktuelle Plan ist, die Aubildung einfach mal auf uns wirken zu lassen, uns viel Zeit für Yoga und Meditation zu nehmen und unser neu gewonnenes Wissen eher für unsere eigene Praxis zu nutzen als wirklich später mal als Yogalehrer zu arbeiten. Aber wer weiß, was sich vielleicht in Zukunft für Möglichkeiten, ob auf Reisen oder zurück zu Hause, ergeben...

Viel los ist am Strand von Varkala momentan nicht, denn es ist Regenzeit und die meisten Hotels und Restaurants haben geschlossen - ein lustiger Kontrast zu dem Ort, den wir hier vor ein paar Monaten vorgefunden haben. Da wir täglich volles Programm haben werden, stört uns das aber überhaupt nicht. Vielleicht ist es sogar mal gut, nicht so viel Ablenkung zu haben.

Da wir wahrscheinlich sowieso nicht so viel zu berichten und ziemlich viel zu tun haben werden, nehmen wir uns im Juni eine kleine Blog-Auszeit und versorgen euch dann im Juli wieder mit frischen Berichten aus aller Welt. Bis dahin wünschen wir euch einen tollen Sommermonat mit hoffentlich gaaaanz viel Sonne, Biergartenbesuchen, Grillabenden und guter Laune :)

Okay, ciao! Marli und Nils

Unsere Meditationslehrer Swami Taponidhi Saraswati
Unsere Gruppe mit Nils.
Unsere Gruppe ohne Nils.

Mit dem Bus fahren wir von Pokhara in die Hauptstadt Kathmandu, in der wir zwei Nächte verbringen werden. So richtig heiß sind wir momentan eigentlich nicht auf hektische Großstädte, aber die Millionenstadt gehört nun einfach dazu, wenn man sich einen Eindruck von Nepal verschaffen möchte. Außerdem geht unser Flug vom dortigen internationalen Flughafen.

Im Touristenviertel Thamel reihen sich Trekking-Läden, Restaurants, Massagesalons für müde Trekker-Beine und Bars aneinander. Unser Urteil: das hatten wir alles schon Pokhara, nur ist es hier viel voller und anstrengender ;) Daher verlassen wir diesen Ort am nächsten Tag und machen uns auf kulturelle Erkundungstour. Im Nachbarort Lalitpur (auch Patan) befindet sich ein Überbleibsel des alten Malla-Königreichs, ein so genannter Durbar Square, der zwar teils stark vom verheerenden Erdbeben von 2015 zerstört wurde, aber, im Gegensatz zu dem in Kathmandu weitestgehend wieder aufgebaut wurde. Wir besichtigen einen alten Königspalast mit goldener Tür und Stufenbrunnen und sehen uns Pagoden mit der typischen mehrdächigen Bauweise an.

Ein kurzer Besuch in Kathmandu, aber wenigstens haben wir einen kurzen Eindruck davon bekommen, wie die Menschen dort leben und lebten. Als nächstes geht es für uns wieder nach Varkala Beach, eine unserer ersten Stationen zu Beginn unserer Indienreise. Im Gegensatz zum Februar wird hier allerdings nicht viel los sein, da Regenzeit ist und viele Hotels und Restaurants geschlossen haben. Aber das kann uns egal sein, denn die meiste Zeit werden wir sowieso auf unseren Yogamatten, hoffentlich mit Meerblick, verbringen.

Okay, ciao! Marli und Nils

Pokhara:

Yeah alle haben gute Laune.
Es tröpfelt ein bisschen.
Es Regnet.
Es regnet richtig.
Kritische Blicke. Aber die Laune ist noch gut.
Das Dach des Bootes ist nicht wirklich dicht. Kostenlose Dusche für alle.
Straßen werden zu Flüßen.

Kathmandu:

Die Straßen Kathmandus.
Nepalese engineering in the house!
Streetart in Lalitpur
Patan Durbar Square

Endlich in Nepal angekommen wollen wir uns direkt auf den Weg in die Berge machen und die vielfältigen Treks des Landes voll auskosten. Blöd, dass uns eine üble Lebensmittelvergiftung (irgendwann musste es ja so kommen!) erst einmal für knapp zehn Tage außer Gefecht setzt. Zum Glück verbringen wir diese Zeit nicht mehr im heißen und wuseligen Indien, sondern sind inzwischen in Pokhara, einer entspannten Stadt am See mit moderaten Temperaturen, wenig Verkehr und netten Touristenangeboten angekommen.

Als wir etwas später Freunde aus Goa wiedertreffen, die gerade den bekannten Annapurna Base Camp (kurz ABC) Trek absolviert haben, wird uns klar, dass wir nun bereit sind. Zu schön sind die Bilder und Geschichten, mit denen uns Reggie und Jamilah versorgen und zum Glück fühlen wir uns dank Antibiotika und viel Ruhe von Tag zu Tag fitter. Die beiden haben den ersten Teil des Wanderwegs, der wenig Aussicht und viele Treppenstufen zu bieten hat, mit einer Jeepfahrt abgekürzt und in Hinblick auf unsere Gesundheit und unseren Zeitplan (unser Weiterflug nach Südindien rückt immer näher) entscheiden wir uns, es ihnen gleichzutun.

Das erste Highlight des landschaftlich abwechslungsreichen Treks ist die Besteigung des 3178 Meter hohen 'Poon Hill's bei Sonnenaufgang. Die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel des Himalaya (u.a. die 8000er Dhaulagiri und Annapurna 1) belohnt uns für den steilen Anstieg und gibt uns einen Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Tage erwarten wird. Für viele geht es nach dem Poon Hill wieder zurück ins gemütliche Pokhara, aber wir machen weiter.

Der ABC Trek ist ein so genannter 'Tea House Trek', das heißt, dass man nicht mit Zelt und Vorräten für die nächste Woche unterwegs sein muss, sondern dass es auf dem Weg Gasthäuser gibt, die Essen und einfache Zimmer mit Gemeinschaftsbad anbieten. Das einzige, was wir uns vorher besorgt haben, sind dicke Jacken für die Kälte in hoher Lage und ein Wasserfilter, um keine Plastikflaschen benutzen zu müssen. Auf dem Weg sind wir sehr positiv überrascht von der Qualität des Essens. Alles ist handgemacht, sogar die Lasagne, wird frisch vor unseren Augen zubereitet und schmeckt richtig lecker. Das Dal Bhat (typisches nepalesisches Essen, Reis und Linsensuppe, teilweise mit Gemüsebeilage) gibt unseren Körpern alles, was wir für die anstrengende Wanderung brauchen und die Momos (gedämpfte tibetische Teigtaschen) kommen mit lecker Minzsoße. Viele Teehäuser bieten sogar selbstgebackenen Kuchen an.

Durch blühende Rhododendrenwälder steigen wir nach vielen Aufs und Abs hoch bis zum auf 4120 Meter gelegenen Base Camp des Annapurna South. So etwas Schönes wie den Sonnenaufgang an diesem magischen Ort, da sind wir uns einig, haben wir noch nie zuvor gesehen. Schnell sind die zahlreichen Treppenstufen, die Knieschmerzem beim Abstieg und die Blasen an den Füßen vergessen und der ein oder andere Regenschauer und die rutschigen Überbleibsel von Lawinen des letzten Winters scheinen auch nicht mehr unüberwindbar. In unschlagbaren zwei Tagen schaffen wir den Abstieg, denn unsere neuen Freunde aus Argentinien und England sind super-sportlich und können sehr gut motivieren. Die Sehnsucht nach einem gemütlichen Bett und einer warmen Dusche im eigenen Bad hat uns natürlich noch einen zusätzlichen Motivationskick verschafft ;)

Insgesamt sieben Tage, knapp 8000 Höhen- bzw. Tiefenmeter, 146000 Schritte und 75 Kilometer Strecke später finden wir uns alle wohlbehalten und total müde in Pokhara wieder. Nachdem wir erst einmal ordentlich ausgeschlafen haben, regenerieren wir die nächsten Tage bei einer Bootsfahrt auf dem Fewa-See und leckerem Essen und Kaffee in den vielen tollen Restaurants, die nur auf hungrige Trekker warten. Langsam setzt die Regenzeit voll ein uns es schüttet fast den ganzen Tag lang in Strömen. Der Abschied fällt nun also einigermaßen leicht. Es gibt aber noch sooo viele Wandertouren, die wir gerne ausprobieren würden, dass wir garantiert irgendwann wiederkommen werden!

Okay, ciao! Marli und Nils

Tag 1. Pokhara - Ulleri - Ghorepani

Wo ist die Katze?
Nach harter Arbeit wird erstmal gegessen. An den Tischmanieren wird noch gearbeitet
Hier wird Gemüse getrocknet, welches später mit Kartoffeln zu einem Curry vearbeitet wird. Leicht süßlich im Geschmack. Name unbekannt.
Ich wollt, ich wär' ein Huhn Ich hätt' nicht viel zu tun. Ich legte vormittags ein Ei Und abends wär' ich frei.

Tag 2. Ghorepani - Poon Hill - Tadapani

Der 6.947 m hohe Machapuchare auch Fishtail genannt (Rechts im Bild) wurde als heilig erklärt und wurde offiziell nie bis zum Gipfel bestiegen.
Der Rhododendron ist die Nationalblume Nepals und kann eine beeindruckende Höhe von bis zu 20 Metern erreichen. Davon kann man in Deutschland nur träumen.
Marleen am Wasserfiltern. Verbrauchte Plastikflaschen auf unserem Trek: 0!

Tag 3: Tadapani - Chhomrong - Sinuwa

Good Morning Annapurna South!
Unsere Teahouse in Tadapani.
Unbekanntes Gemüse getrocknet.
Ein Männlein steht im Walde auf beiden Bein und hat auf seinem Haupte grünes' Käpplein klein. Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem kleinen grünen Käppelein?
Freche Frisur.
Ökologisch "angebautes" Grass aus Freilandhaltung.

Tag 4: Sinuwa - Dovan - Deurali

Treppen, Treppen, Treppn und Treppen. Glaubt niemand der behauptet auf diesem Trek werden die Treppen irgendwann weniger.
Wenigsten ein Schmetterling hat mal ruhig gehalten.

Tag 5: Deurali - Machhapuchhre Base Camp

Fortsetzung folgt...
Cooler Typ.
Die dünne Luft macht sich bemerkbar.
Unsere Deutsch - Französisch - Nigerianisch - Nepalesisch - Argentinisch - Britisch - Australisch - Bruneiisch - Dänische Reisegruppe
Ein Hund.

Tag 6: Machhapuchhre Base Camp - Annapurna Base Camp - Bamboo

Pro-Tip um vereiste Gletscher/Lawinen in Nacht ohne Spikes zu besteigen: Socken über die Schuhe ziehen und man klebt am Boden.
Fortsetzung folgt...
Fortsetzung Lawinen-Warnung:
Aufgrund von starkem Schneefall und Lawinen wurden im März 2019 vier von fünf Hotels im Annapurna Base Camp total beschädigt.
PJ und Alice.
Berghund
Fortsetzung Passbild.
Blasenverartztung.

Tag 7: Bamboo - Chhomrong - Siwai

Über solch ein Schild freut man sich sehr nach einem langen Tag in den Bergen.
Was nicht von Menschen in die Bergdörfer getragen wird, übernehmen die Esel.

Unseren letzten Stopp in Indien legen wir in Varanasi am Ganges ein. Bereits seit 2500 Jahren pilgern Hindus in die heilige Stadt des Gottes Shiva Vishwanath. Ein Bad in Fluss reinigt angeblich von Sünden. Es wäre schön, wenn das stimmt, denn dann wären auch wir jetzt befreit. Wir wurden nämlich ganz schön nass bei einer wackeligen Bootsfahrt.

Die Spiritualität der heiligsten Stadt der Hindus kann man an den vielen Badestellen (sogenannten Ghats) spüren, an denen rituelle Waschungen und Prozessionen zu Ehren des Ganges durchgeführt werden. Viele kommen auch nach Varanasi, um hier in speziell dafür vorgesehenen Aschrams in der Nähe zu sterben. Grund dafür ist, dass sie am Ufer des Ganges verbrannt werden und ihre Asche im Fluss versteut wissen möchten. Hindus glauben nämlich, dies beende den ewigen, qualvollen Kreislauf der Wiedergeburt. Unser Leben lang werden wir den Anblick der Feuer am Ufer nicht vergessen, faszinierend, anmutig und gleichzeitig auch irgendwie grotesk. Für viele ist dies hier nämlich kein trauriges Ereignis, denn die Verstorbenen sind endlich frei von der Bürde der ewigen Wiedergeburt. So schauen viele Einhiemische andächtig den Verbrennungen zu und trinken dabei gemütlich einen Chai, während der beißende Qualm die Augen tränen lässt.

Abseits der religiösen Stätten ist Varanasi eine indische Großstadt mit Kühen, Fahrradrikschas, Märkten und Streetfood soweit das Auge reicht. Sie ist chaotisch und gleichzeitig wunderschön bunt, dreckig, aber gleichzeitig auch voll mit interessanten Gerüchen und Geschmäckern, anstrengend, aber gleichzeitig auch voll mit zahlreichen Erfahrungen, die man nirgendwo sonst auf der Welt machen kann. So wie Indien eben! Und damit stellt Varanasi einen tollen Abschluss für unsere knapp dreimonatige Reise durch dieses riesige Land dar.

Der Abschlied von Indien ist nicht endgültig, weshalb wir uns keine Gedanken darüber machen, ob wir jetzt traurig oder erleichtert sind, ein bisschen mehr Ruhe und frische Temperaturen beim Wandern in Nepal zu finden. Im Juni kommen wir schon wieder zurück. Aber das ist eine ganz andere Geschichte...

Okay ciao! Marli und Nils

Viele Bienenstöcke
Der schiefe Turm von Varanasi
Holz für die Einäscherungen

Nach einem kurzen Besuch in Neu-Delhi, den wir hauptsächlich mit einer dicken Erkältung im Bett verbringen, treten wir eine knapp vierstündige Zugreise nach Agra an. Diese Stadt mag den meisten von euch wahrscheinlich nicht wirklich etwas sagen. Wenn wir euch aber verraten, wieso wir diesen Ort in unsere Route aufgenommen haben, wisst ihr ganz sicher alle sofort Bescheid: hier steht der (oder auch das) Taj Mahal.

Das weltbekannte Mausoleum wurde von Schah Jahan für seine bei der Geburt des 14. (!!!) Kindes verstorbene Frau Mumtaz Mahal erbaut und ist ein Paradebeispiel für die Mogularchitektur des 17. Jahrhundert. Knapp 1000 Elefanten und 20000 Handwerker und Architekten waren von 1631 bis 1684 an der Erbauung des eindrucksvollen Marmorpalastes beteiligt, um den sich heute tagtäglich Besucher aus aller Welt drängen. Nur freitags werden sie enttäuscht, denn da wird in der Moschee daneben gebetet und es wird ein touristenfreier Tag eingelegt. Prinzipiell ist es sinnvoll, ganz früh morgens das schöne Licht des Sonnenaufgangs einzufangen und gleichzeitig den Touristenmassen und den heißen Temperaturen aus dem Weg zu gehen. Da wir beide aber krankheitsbedingt ausschlafen müssen, schaffen wir es leider erst zur Hauptbesuchszeit am Nachmittag, uns aufzuraffen.

Wie man das eben so macht als vorbildliche Touristen, schießen wir erst einmal die Standard-Fotos: Taj Mahal durch das Eingangstor, Taj Mahal mit Spiegelung im Wasser, Taj Mahal durch das Grün der Bäume. Nachdem wir unsere "Pflicht" (ich glaube, wir sind nicht die einzigen, die in dem Moment so denken) erfüllt haben, atmen wir beruhigt auf und fangen an, den Anblick zu genießen ;) Wir kommen wir dem Klops etwas näher, bewundern die Inschriften und Ornamente und bemerken, dass das Licht mit untergehender Sonne immer weicher wird und wunderschön vom weißen Marmor angenommen wird.

Es war auf jeden Fall cool, mal dort gewesen zu sein. Blöd für Nils ist nur, dass die Erwartungen jetzt hoch gesteckt sind. So einen Liebesbeweis an seine Frau muss man erst einmal toppen ;)

Okay ciao, Marli und Nils

Die letzten Wochen leben wir leider etwas über unserem für Indien festgelegten Budget von 20 € pro Person und Tag. Als wir das festgestellt haben, haben wir spontan unsere Buchungen für die nächsten Hotels geändert und uns günstigere Unterkünfte gesucht. In letzter Zeit haben wir zwar einige Unterkünfte gefunden, bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das klimatisierte Doppelzimmer, das wir uns in Jaipur für knapp 10 € pro Nacht rausgesucht haben, zählt aber leider nicht dazu. Fluchtartig verlassen wir das schmuddelige, in einem Wohnhaus liegende Neverland Hostel, in dem zuvor ein Angestellter einfach so, ohne anzuklopfen, in unser Zimmer gestolpert ist. Wir entscheiden uns, spontan in einem Moustache-Hostel (tolle Kette, gibt es an vielen Orten in Nordindien) einzuchecken. Um Geld zu sparen nehmen wir uns hier aber kein Doppelzimmer, sondern nächtigen in einem Schlafsaal. So zahlen wir genau so viel wie in der anderen Unterkunft, fühlen uns aber um einiges besser aufgehoben. Die letzte Nacht sind wir sogar alleine in unserem Vierer-Zimmer.

Nach und nach wird uns klar, dass es uns nicht besser hätte treffen können. Das Hostel bietet jeden Abend tolle Touren an, an denen wir mit viel Spaß teilnehmen und viele nette Leute kennenlernen, mit denen wir uns später gemeinsam das etwas außerhalb gelegene Amber Fort ansehen. Die Guides Ayush und Rishi zeigen uns am ersten Abend Jaipurs bestes Street Food. Am nächsten Tag werden wir zu Ayushs Wohnhaus gebracht, wo seine Mutter uns zeigt, wie sie ein typisch indisches Abendessen zubereitet. Die obligatorische Tour durch die Märkte Jaipurs mit Besichtigung des bekannten Palasts der Winde (Hawa Mahal), diverser Märkte und Tempel darf natürlich auch nicht fehlen. Den letzten Abend streifen wir also gemeinsam durch die Straßen der 'Pink City', in der es unter Strafe verboten ist, sein Haus in einer anderen Farbe als dem allgegenwärtigen Rot-Pink zu streichen. Ursprünglich diente der ungewöhnliche Anstrich der Begrüßung von Prinz Albert von Wales, der Jaipur im 19. Jahrhundert besuchte, denn pink symbolisiert Gastfreundschaft. Inzwischen geht es wohl haupsächlich darum, eine für Touristen attraktive Innenstadt zu bieten.

Wären wir im anderen Hostel gewesen, hätten wir ziemlich sicher keinen Gefallen an der rajasthanischen Hauptstadt gefunden. So ist es dann doch zu einem schönen Aufenthalt geworden. Merke: Augen auf bei der Hostel-Wahl!

Okay ciao! Marli und Nils

Accidentally Wes Anderson
Einer der ältsten Chai-Läden Jaipurs
Chole Khuche
Aloo tikki
Dahi Puri
Momos
Pav Bhaji
Paneer tikka

Jaisalmer (in etwa 'Jässelmääähr' ausgesprochen) liegt nur etwa 60 Kilometer von der indisch-pakistanischen Grenze entfernt mitten in der Thar-Wüste. Bekannt ist die Kleinstadt für seine riesige Festung, die man von zahlreichen Dachterrassen aus bewundern kann und für die wunderschönen alten Wohnhäuser aus Sandstein, Havelis genannt, die in der Sonne (davon gibt es hier genug ;) ) golden schimmern. Die aufwändig verzierten Fassaden zeugen von einem ehemaligen Wohlstand, den die 'goldene Stadt' auf Grund ihrer Lage auf der Seidenstraße unter anderem durch Opiumhandel erlangt hat.

Die Touristenattraktion schlechthin stellen die Wüstentouren dar, bei denen man eine Nacht unter freiem Himmel inmitten der Dünen verbringt. Und so finden auch wir uns auf den überraschend hohen Kamelen namens 'Babulu' und 'Raju' wieder, die uns mit einem knapp einstündigen Ritt in eine fast unwirklich schöne Landschaft bringen, in der bereits Feldbetten für uns bereitstehen. Während unser Guide das Abendessen zubereitet, erkunden wir die Gegend, trinken Chai und genießen den Sonnenuntergang. Die Kamele dürfen sich frei bewegen und grasen die letzten noch verbleibenden Büsche in der Umgebung ab. Sie kommen sowieso wieder zurück, weil sie wissen, dass es für sie am nächsten Morgen immer leckeres Heu zum Frühstück gibt. Geschlafen haben wir trotz der für Indien sehr untypischen Stille kaum. Zu aufgekratzt sind wir von den Erlebnissen des Tages und zu hell scheint der Vollmond. Aber irgendwie ist uns das auch egal, denn Schlaf kann man ja nachholen. Wir genießen jede Minute in der Wüste, die morgens sehr angenehme Temperaturen hat (mittags sind es aktuell 42 Grad, Tendenz steigend), und machen uns nach dem Frühstück auf den Rückweg zum Hostel. Trotz hoher Erwartungen wurden wir nicht enttäuscht. Die Wüstensafari zählt definitiv zu den Highlights unserer Indienreise!

Am nächsten Tag streifen wir durch die Straßen des Forts, das im Gegensatz zu den anderen, die wir bisher in Rajasthan besucht haben, bewohnt ist. Marli kauft sich in einem in einer Haveli versteckten Geschäft, in dem seit drei Generationen handgemachter Schmuck den Besitzer wechselt, ein paar schöne Andenken an die Wüstenstadt. Überrascht stellen wir fest, dass auch Mick Jagger dort letztes Jahr eingekauft hat. So schlecht kann die Qualität des Schmucks dort wohl nicht sein, denken wir uns...

Wenn ihr jetzt glaubt, dass das die einzige Promi-Geschichte für Jaisalmer bleibt, dann liegt ihr falsch ;) Wir wundern uns schon den ganzen Tag, wieso uns als Terroristen verkleidete Leute auf den Straßen entgegengekommen sind. Hätten sie nicht entspannt miteinander geplaudert und dabei gelächelt, wäre uns wohl sehr unheimlich zumute gewesen. Auf dem Rückweg ins Hostel werden wir dann von einem Sicherheitsmann gestoppt, der uns erklärt, dass in der Straße gerade Filmaufnahmen für einen neuen Jackie-Chan-Film gemacht werden. Wir plaudern ein bisschen mit den Anwohnern, die gut gelaunt auf ihren Terrrassen sitzen und das Geschehen aufmerksam beobachten. Am Ende können wir den hongkong-chinesischen Superstar sogar durch ein Autofenster sehen. Fotos waren aber leider nicht erlaubt.

In unseren drei Tagen in Jaisalmer haben wir ganz schön viel erlebt. Die Stadt in der Thar-Wüste haben wir definitiv ins Herz geschlossen. Wenn ihr mal in der Nähe seid, schaut doch einfach mal vorbei ;)

Okay ciao! Marli und Nils

Scarabaeus
Sonnenuntergang
Sonneaufgang
Chapati frisch vom offenen Feuer.
Nils ist nicht der beste Paparazi, sonst würde man sehen das in dem Auto vorne Jackie Chan sitzt.

Es hat auch etwas Gutes, dass wir eher enttäuscht aus Pushkar abgereist sind. Da wir unsere Erwartungen etwas heruntergeschraubt haben, beeindruckt und Jodhpur nun umso mehr! Bestimmt liegt es auch an den tollen Leuten, die wir hier kennengelernt haben und daran, dass es sich für ein paar Tage ein bisschen abgekühlt hat, aber die Stadt am Rand der Thar-Wüste ist wirklich einen Besuch wert. Wir verbringen hier drei Tage im schönen Moustache Hostel, das jeden Abend Stadttouren anbietet. Mit viel Enthusiasmus werden wir in einer kleinen Gruppe durch die Gassen des Stadtkerns geführt und sehen uns mit einem frisch aufgebrühten Masala Chai Tee (wie immer mehr Milch und Zucker als alles andere, aber trotzdem lecker und typisch indisch) den Sonnenuntergang von einem Bergtempel aus an.

Besonders gut können wir von hier oben die vielen blau gestrichenen Häuser sehen, die Jodhpur den Titel 'Blaue Stadt' verleihen. Inzwischen hat die blaue Farbe kaum noch praktische Gründe, sondern ist eher zu einer Tradition geworden, die über Generationen gepflegt wird. Früher jedoch, als es noch keine Mosquitonetze oder Ventilatoren gab, so unser Guide, half die besondere blaue Farbe aus Kupferhydroxid bei der Abwehr nerviger Mücken und hielt das Innere des Hauses zudem angenehm kühl.

Für den nächsten Tag verabreden wir uns mit dem Rest unserer internationalen Stadttour-Gruppe aus Stuttgart, Stockholm und Newcastle, um uns auf eigene Faust auch noch die anderen interessanten Sehenswürdigkeiten Jodhpurs anzusehen. Zu fünft im Tuk Tuk ist es ziemlich eng, aber auch ziemlich billig ;) Wir besichtigen den riesigen Umaid-Bravan-Palast, fahren zum Fort, das hoch über der Stadt thront und bummeln über den Markt am Uhrenturm, auf dem Obst, Gemüse, Gewürze und Kleidung verkauft werden. Zufällig finden wir uns am Nachmittag als einzige Touristen mitten in einem eindrucksvollen hinduistischen Festzug wieder, bei dem als Götter verkleidete Kinder und Erwachsene auf geschmückten Traktoren oder Kutschen durch die Gassen gefahren werden und wichtige religiöse Leute aus der Gemeinde in Oldtimern herumkutschiert werden. Es wird laute Musik gespielt und die Kinder freuen sich über kostenlose Bonbons und Kekse. Wir werden mitten ins Geschehen gezogen und von wildfremden Menschen zum Tanz aufgefordert. Viel bessere Eindrücke vom Leben und der Kultur der Einheimischen kann man wohl kaum bekommen und wir sind uns alle einig, dass das die Momente sind, die uns im nu alle Anstrengungen, die das Reisen in Indien mit sich bringen kann, vergessen lassen ;)

Vom Rand der Thar-Wüste geht es nun mitten hinein! In Jaisalmer, das an der Grenze zu Pakistan liegt, planen wir eine Kamelsafari zu machen und im Zuge dessen eine Nacht unter freiem Himmel in der Wüste zu verbringen. Vielleicht wird das ja ein weiteres Highlight unserer Reise!

Okay ciao! Marli und Nils

Blick vom Meherangarh Fort auf die Stadt
Ghanta Ghar Uhrturm
Ghanta Ghar Markt
Toorji Ka Jhalra Stepwell
Umaid-Bhavan-Palast
Elefanten Abwehr
Meherangarh Fort

Die Meinungen von Mitreisenden gingen auseinander, als wir sie in unserer Reiseplanungsphase für Rajasthan gefragt haben, wie sie Pushkar fanden. Begeisterte Traveller schwärmten von der Atmosphäre in der für Hindus sehr wichtigen Pilgerstadt und erzählten von Spaziergängen am heiligen See entlang und durch die verschiedenen Tempel, in denen sie die Gläubigen bei ihren Ritualen beobachten konnten. Andere wiederum versicherten uns, dass es jetzt doch nicht wirklich besonders sei und wir den Aufenthalt dort problemlos überspringen könnten. Interessant ist für uns zu sehen, wie unterschiedlich die Leute denselben Ort wahrnehmen. Allerdings erleichtert es nicht unbedingt unsere Entscheidung, ob wir einen Abstecher dorthin machen sollten oder nicht.

Wir entscheiden uns, dass wir den unterschiedlichen Erfahrungen und Meinungen mal für zwei Tage auf den Grund gehen müssten - schon alleine, um nicht das Gefühl zu haben, eventuell etwas Tolles verpasst zu haben ;) Leider finden wir uns am Ende eher auf der "war jetzt nicht so doll"-Seite wieder. Wahrscheinlich liegt es auch an der Reisezeit (es ist sehr heiß und alles ist bei 40 Grad viel anstrengender) und daran, dass unser Hostel etwas außerhalb liegt. Naja, so richtig fassen können wir diese magische Stimmung, von der die Leute geredet haben, jedenfalls nicht. Die religiösen Rituale, die wir wegen der lauten Trommelmusik vermuten, finden in abgeschlossenen Tempeln statt und als nicht-Hindus und mehr oder weniger Schaulustige fühlen wir uns nicht wirklich wohl dabei, die Gläubigen bei ihren Prozessionen, die sie sehr ernst nehmen, zu stören. Die vielen Pilger, die sich an den Badestellen des heiligen Sees rituell reinigen, bleiben leider auch, wahrscheinlich wetterbedingt, aus.

Wir verbringen hier aber trotzdem eine nette Zeit. Immerhin hat unser Hostel einen Pool. Außerdem ist Pushkar nicht nur als Pilgerstätte, sondern auch für seinen ziemlich günstigen Silberschmuck bekannt, so dass Marli ein bisschen durch die Geschäfte bummelt und einem Ring für knapp 2,50 € und eine Kette mit Türkisanhänger für knapp 6 € ersteht. Zum Glück sind noch acht Finger und ein Fußgelenk frei, denn andere Städte in Rajasthan sind mindestens genau so bekannt für handgemachte Silberkunst :)

Okay ciao! Marli und Nils

Elektro-Kühe an der Schnellladestation.
Halb in der Wüste.
Streetfood

Udaipur ist die erste Stadt, die wir in Rajasthan besuchen und wird auch das Venedig des Ostens genannt. Den Titel hat es sich definitiv verdient. Die einstige Hauptstadt des Königreichs Mewar zieren künstlich angelegte Seen und zahlreiche Paläste aus dem 17. Jahrhundert, was der Stadt eine majestätische und märchenhafte Aura verleiht. Nicht nur wir sind dieser Meinung, zumal uns Udaipur von zahlreichen anderen Travellern ans Herz gelegt wurde. Wir besichtigen den wohl bekanntesten Palast, den City Palace mit seinen vielen Innenhöfen, verschieden dekorierten Zimmern und einer super Aussicht auf die weiße Stadt, wie Udaipur auch genannt wird. Eine Bootstour auf dem Lake Picchola bringt uns zum Jag-Mandir-Palast, der auf einer Insel thront. Interessant ist, dass dieser Palast zusammen mit dem Lake Palace, der inzwischen ein Luxushotel ist, Hauptdrehort für den James-Bond-Film Octopussy in den 80er Jahren war. Wir sind richtig neugierig geworden und gucken uns den Film auf jeden Fall bald an!

In der Zeit, die wir in Udaipur verbringen, findet ein dreitägiges Volksfest, das Mewar-Fest, statt. Hier wird mit viel Tanz, fabrenfrohen Umzügen durch die Straßen und Abendprogramm auf einer großen Bühne der Frühlingsanfang gefeiert. Wir finden das bei knapp 40 Grad im Schatten ein bisschen ironisch, aber Spaß macht es trotzdem. Vor allem die aus Mangoholz geschnitzten Figuren, die durch die Straßen getragen werden, haben es uns angetan. Einen Abend werden wir sogar selbst zum Teil der Show und nehmen auf Empfehlung unseres Hostels an einem Kostümwettbewerb teil. Wir werden in rajasthanischer Tracht eingekleidet, gestylt und geschminkt und werden auf der Bühne von einer royalen Jury beurteilt. Es ist zwar extrem heiß unter den Kotümen und wir gehören leider nicht zu den Gewinner-Pärchen, aber es ist schon cool, sowas mal mitgemacht zu haben. Wann läuft man denn sonst mal mit solchen Klamotten rum?

Einen Tagesauflug machen wir auf Empfehlung von Freundinnen, die wir in Sri Lanka kennengelernt haben, zu Animal Aid Unlimited, einer Auffangstation für Straßenhunde, -kühe, -esel, -schildkröten und andere Tiere in Not. Hier wird sich rührend um die teils schwer verletzten, misshandelten oder vernachlässigten Tiere gekümmert. Sie bekommen medizinische Versorgung, sogar Physiotherapie, und vor allem ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit von den freiwilligen Helfern, die täglich aus der Stadt mit dem Tuk Tuk angefahren kommen. Wir bekommen eine Führung durch die Anlage, erfahren mehr über den Notrettungsservice der Organisation, die Aufklärungsarbeit, die in Schulen geleistet wird und Probleme, die sich für Tierschutz in Indien ergeben. Wir sehen glückliche Hunde im "Hunderollstuhl" mit Rollen am Hinterkörper, die endlich wieder unbeschwert an Bäume pinkeln können und von der Milchindustrie ausgesetzte männliche Kälbchen, die hier liebevoll versorgt werden. Helfer sind hier immer herzlich willkommen und wir freuen uns, dass wir den tollen Job zugeteilt bekommen, die Kälbchen mit der Flasche zu füttern. Marli hat es das Kälbchen mit der Nummer 143, angetan, das sich gerne streicheln und bürsten lässt und im Handumdrehen sieben Flaschen wegtrinkt. Macht euch doch selbst einen Eindruck von Animal Aid Unlimited unter https://animalaidunlimited.org - die Leute hier leisten tolle Arbeit und freuen sich über jede noch so kleine Spende für Futter, Impfungen oder medizinisches Equipment.

Leider ist schon unser letzter Abend in Udaipur gekommen, den wir in einem der zahlreichen Rooftop-Restaurants mit Blick auf den Lake Picchola verbringen. Aber wir freuen uns auch schon auf die nächsten spannenden Orte, die Rajasthan für uns bereithält!

Okay ciao! Marli und Nils

Gangaur Ghat
Im Bagore Ki Haveli
Ein Pfau.
Schön bunt alles.
Jagdish-Tempel
Ein paar kleine Pfannen.
Nicht nur uns Menschen war heiß...
...auch die Hunde haben jeder Möglichkeit zur Erfirschung gesucht.
Blick vom City Palace auf die Stadt.
Viele viele...
viele...
viele Bunte Scheiben.
Wenn die Kühe zu viel Plastik von der Straße essen können sie irgendwann nicht mehr stehen und sterben am Straßenrand, falls sie nicht gerettet werden.
Das ist Lollipop, er kann zwar seine Hinterbeine nicht bewegen, aber er war sehr lebensfroh,
Best Friends Forever.
Nachdem die Milch leer war musste Nils Knie herhalten. War leider nicht so ergiebig.
Nicht bei Animal-Aid aber trotzdem süß.

Im Gegensatz zum Norden Goas geht es im Süden um einiges ruhiger zu. In Palolem wird der Schwerpunkt merklich mehr auf gesunden Lifestyle (Yogaangebote, Restaurants mit gesunden Salaten, Smoothies, etc.) gesetzt als beispielsweise in Vagator, wo uns eher die Cocktail- und Bierangebote sowie die großen Partyplakate ins Auge gesprungen sind. Da wir Ruhe und Entspannung suchen, sind wir hier genau richtig. Marli tobt sich beim täglichen Yoga und beim Durchprobieren verschiedener Rohkostgerichte in den Restaurants Zest und Nimeas aus, Nils genießt es, auf Expedition zu gehen und über die Felsen zu den Nachbarstränden zu klettern. Trotzdem finden sich auch hier die ein oder andere Party und gemeinsame Aktivitäten im Hostel, wodurch wir viele nette Leute kennenlernen, mit denen wir abends zusammensitzen oder auf Fahradtour gehen.

Wir sind rundum glücklich in Palolem. Weil wir denken, dass es nirgendwo anders besser sein könnte, verbringen wir unsere gesamten letzten zehn Tage, die uns noch in Goa bleiben, hier. Langsam werden wir aber unruhig und haben wieder Lust auf ein bisschen mehr Action und neue Eindrücke. Außerdem schließen viele Restaurants und Läden, da die Nebensaison begonnen hat, es immer heißer wird und bald schon der Regen kommt. Deshalb sind wir auch nicht traurig, als wir ins Flugzeug steigen, das uns in den Norden Indiens bringt. Seid gespannt auf Rajasthan, das "Land der Könige"! Wir sind es auch ;)

Okay ciao! Marli und Nils

Gefährliche Tierwelt in Palolem.
Nicht ganz so gefährlich.
Cashew am Baum.
Cashew in der Hand!
Butterfly-Beach ohne Schmetterlinge...
...dafür sehr viele leereAlkoholflaschen.
Welcome to Paradise!
Lecker Essen im Zest.

Nach der entspannten Zeit in Nord-Goa kann es ruhig wieder hektisch werden und wir haben deshalb kein Problem, den brechend vollen und heißen Zug ins Inland zu nehmen, um dort den Frühling zu begrüßen. Dies wird in Indien, in dem knapp 1,2 Milliarden Hindus (80 Prozent der Bevölkerung) leben, traditionell mit dem Holi-Fest gefeiert. Menschen ziehen durch die Straßen und bewerfen sich gegenseitig mit Farbpuder und Wasser. Alles ist bunt und die Menschen tanzen gemeinsam glücklich zu Trommelmusik und wünschen sich "Happy Holi!".

Es ranken sich einige Legenden um den Ursprung des Holi, das bereits im vierten Jahrhundert in tradtionellen Schriften erwähnt wurde. Eine der populärsten ist folgende: Die böse Tante Holika des Prinzen Pralahda, die ihn in einen Hinterhalt locken wollte, um ihn zu töten, verbrennt im Feuer zu Asche, während letzterer überlebte, weil er die Namen der Hindugötter gesungen hatte. Fortan feiern die Menschen den Sieg des Guten über das Böse und schmieren sich einmal im Jahr zur Erinnerung an dieses Ereignis gegenseitig Asche in ihre Gesichter. Aus der Asche Holikas werden allmählich bunte Farben, weil das viel mehr Spaß macht und auch schöner aussieht, und das Holi-Fest, wie wir es heute kennen, ist geboren.

Wir freuen uns schon seit Monaten auf diesen Tag und möchten ihn gerne mit vielen Einhemischen in toller Kulisse und nicht als auf Touristen zugeschnittenes Event erleben. Unsere Wahl fällt auf Hampi, eine alte Tempelstadt aus dem 14. Jahrhundert, das es mit den bekannten Holi-Festivitäten im Norden Indiens locker aufnehmen kann. An den bunten Ständen zwischen den Tempelruinen und Restaurants der Stadt kaufen wir uns früh morgens unsere Farben und schon kann es losgehen. Am Mittag sind wir glücklich, erschöpft, sehen aus wie sau und genießen die Dusche mehr als wohl jemals zuvor in unserem Leben. Nicht jede Farbe lässt sich so einfach abwaschen. Vor allem von den roten Pigmenten haben wir noch ein paar Tage etwas, aber uns stört das wenig. Stephanie aus Kanada hat jetzt blonde Haare mit roten Strähnen. Sie nimmt es mit Humor: sie wollte sowieso mal etwas Neues ausprobieren und hat sogar die Kosten für den Friseur gespart.

Auch abseits des Holi hat Hampi eine Menge zu bieten. Die Landschaft ist wie von einem anderen Planeten: überall stapeln sich Felsblöcke zu Formationen, die so gefühlt gar nicht funktionieren können, es aber trotzdem irgendwie tun. Es handelt sich hierbei um Jahrmillionen alte Granitblöcke, aus denen sich im Laufe der Zeit riesige Stücke durch Erosion gelöst und zufällig gestapelt haben. Die meisten Traveller teilen jedoch Theorien, in denen Aliens und Riesen eine entscheidende Rolle spielen. Gemeinsam mit den Tempelruinen, den Reisfeldern und dem Fluss ergibt sich eine magische Atmosphäre, vor allem bei Sonnenuntergang.

Einen Tag lang streifen wir durch die Tempellandschaft, bewundern die gut erhaltenen Relikte früherer Zeiten und besuchen den Tempelelefanten, der jeden Morgen im Fluss badet. Da uns 39 Grad im Schatten zu heiß für tägliche Erkundungstouren sind, verbringen wir die meiste Zeit mit netten Leute in unserer Unterkunft The Goan Corner auf der anderen Seite des Flusses, lassen uns mit leckerem Essen im dortigen Restaurant bedienen und schwitzen so vor uns hin. Auch für das Klettern (Bouldern), für das die Region bekannt ist, ist es uns zu heiß und bekanntlich fällt es uns ziemlisch schwer, morgens vor sieben aus dem Bett zu kommen. Wir haben uns aber sagen lassen, dass es sehr viel Spaß macht.

Inzwischen freuen wir uns schon wieder auf das 'kühle' (ca. 34 °C) Goa und eine ordentliche Meeresbrise. Als nächstes werden wir den eher ruhigen Süden erkunden. Die Strände sind bekannt für gesundes Essen und ihre Yoga-Angebote. Ein bisschen Detox wäre inzwischen auch mal wieder angebracht ;)

Okay ciao! Marli und Nils

Kongo-Graupapagei
In den Hanuman-Languren verkörpert sich nach der hinduistischen Mythologie der Affengott Hanuman, der heute zu den populärsten Hindu-Göttern gehört. Im Epos Ramayana wird beschrieben, wie der Affenkönig Sugriva ein Heer von Affen unter der Führung seines Ministers Hanuman entsendet, um dem Prinzen Rama dabei zu helfen, seine Gattin Sita aus den Fängen des Dämonenkönigs Ravana zu retten.
Sers I bims 1 cuter Löwe.
Ein Makaken-Baby.
Blick auf den Sri Virupaksha Tempel.
Achyutaraya Tempel
Odyssee durch Bananenplantagen.

Panjim (auch Panaji) ist die Haupstadt Goas und mit nur knapp 40000 Einwohnern ein ziemliches Kontrasterlebnis verglichen mit indischen Großstädten wie zum Beispiel Mumbai. Die 4,5 Jahrhunderte portugiesischer Herrschaft sind hier nicht zu übersehen. Wir streifen durch die süße Altstadt mit bunten Häuschen, katholischen Kirchen und für Portugal typischen Azulejo-Fliesenbildern, sehen überall Schilder mit Namen wie Ferreira oder De Silva und beobachten mehr Jeans als Saris an den jungen indischen Frauen.

Da Panjim ziemlich klein ist haben wir ziemlich schnell alles gesehen. Viele Läden sind zudem für eine Woche geschlossen, da der allseits beliebte Chief Minister kürzlich verstorben ist. Wir nutzen die uns verbleibende Zeit für einen Friseurbesuch, um ins Kino zu gehen und entspannt in unserem Lieblingscafé zu sitzen. Einen kurzen Ausflug machen wir auch in die Nachbarstadt Velha Goa (Old Goa), die zur Kolonialzeit Hauptstadt war, und machen eine e-Bike-Tour auf die für Indien ungewöhnlich ruhige Divar Island.

Es ist schon interessant zu beobachten, wie sich Panjim durch den portugiesischen Einfluss von anderen indischen Städten auf der einen Seite unterscheidet, auf der anderen Seite aber auch komplet ähnelt (z.B. Verkehr). Wichtig ist uns an dieser Stelle nochmal zu sagen, dass es zwar sehr schön für uns ist, diese wunderschönen Überbleibsel der Kolonialzeit zu besichtigen, es damals aber für die meisten Einheimischen definitiv eine sehr harte Zeit, bestimmt durch Unterdrückung ihrer Freiheit und Religion war. Das versuchen wir immer im Hinterkopf zu behalten, um uns ein Gesamtbild der Geschichte Goas, einem Staat der Gegensätze von Tradition und Moderne sowie westlich und indisch geprägter Kultur zu machen und ein Verständnis für das Leben der Einheimischen zu erlangen.

Von Nord-Goa haben wir nun einiges gesehen und, wie geplant, ordentlich entspannen können. Wir freuen uns schon auf den Süden, dessen Strände wir Ende März besuchen werden.

Okay ciao! Marli und Nils

Viele viele bunte Häuser.
Straßenhund mit Straßenkunst.
Moderne Kunst.
Die "Muttergottes der Unbefleckten Empfängniskirche" ist eine koloniale portugiesische Barockkirche, die 1541 als Kapelle auf einem Hügel oberhalb der Stadt Panjim erbaut wurde.
Die "Basílica do Bom Jesus" ist Teil der Kirchen und Klöster des UNESCO-Weltkulturerbes Goa.
Die Basilika enthält die sterblichen Überreste des hl. Franz Xavier.
Verhaftet wegen Sexy!

Wenn ihr mal nach Goa möchtet, nehmt euch auf jeden Fall für ein paar Tage eine Unterkunft am Vagator Beach! Wir finden hier eine gute Mischung aus Entspannung und Party und haben das Gefühl, am Strand kommt jede/r, egal ob auf der Suche nach Entspannung oder Partys, euf seine/ihre Kosten. Vor allem aber finden wir das Jungle Hostel. Es ist das beste Hostel, in dem wir bisher waren, da sind wir uns sofort einig. Es gibt einen Pool, ein Café mit frisch geröstetem Kaffee, eine Bar und tägliche Programmpunkte wie ein feucht-fröhliches Table Quiz oder Yoga. Unseren Freiraum erkaufen wir uns für zwei Nächte mit einem eigenen Doppelzimmer. Da diese in Hostels allerdings oft total überteuert sind, wechseln wir für die restlichen zwei Nächte in einen Schlafsaal.

Am Pool lernen wir zahlreiche Leute aus aller Welt, hauptsächlich aber (wie so oft) aus Deutschland und England, kennen. Gemeinsam sitzen wir an der Bar und trinken Bier. Dies ist in Goa nämlich im Vergleich zu anderen indischen Bundesstaaten sehr billlig, da man hier von der Alkoholsteuer befreit ist. Genau verstehen wir nicht, warum, aber genießen es, einfach mal nicht darüber nachdenken zu müssen, ob die nächste Runde noch im Budget liegt.

Genau so wenig verstehen wir die Regelung, die während der seit ein paar Tagen laufenden Wahlkampfzeit in Indien getroffen wurde. Alkoholausschank und Partys sind zu dieser Zeit ab 22 Uhr verboten. Uns stört das aber nicht wirklich, da viele Veranstaltungen tagsüber ablaufen und die Bar neben unserem Hostel anscheinend einen Deal mit den örtlichen Behörden gemacht hat und bis in die Nacht alles ausschenkt, was man sich wünscht.

Wir werden feststellen, dass die Regelung in Goa verhältnismäßig moderat ist. In unserer nächsten Unterkunft in Hampi, Bundesstaat Karnataka, ist Alkoholausschank während der sogenannten 'Election Time' gar nicht erlaubt. Aber auch hier finden sich Möglichkeiten, wenn man mal Lust auf ein kühles Kingfisher (lokale Biermarke) hat. Den Umsatz mit den immer durstigen Backpackern wollen sich die meisten Gastronomiebetriebe dann doch nicht nehmen lassen ;)

Mehr über unsere Zeit in Hampi erfahrt ihr bald, die Fotos sind schon in Bearbeitung. Es wird auf jeden Fall bunt, das können wir schon verraten!

Okay ciao! Marli und Nils

Lässt sich leben so.
Premier Padmini S1
Sie ist ein Model und sie sieht gut aus.
Chapora Beach
Chapora Fort
Steife Brise.
Blick auf Vagator Beach
Blick auf Morjim Beach
Bad Hair Day!

Um ein bisschen Ruhe zu finden, machen wir uns auf den Weg in den kleinsten indischen Bundesstaat Goa mit seiner 100 km langen Küste. Anjuna ist einer der größeren Strandorte im Norden Goas, der nicht nur bei Ausländern, sondern auch bei Einheimischen bekannt für seine Clubs direkt am Strand ist, in denen teilweise die typische Goa-Musik, teilweise "das Übliche" gespielt wird.

Die Partysaison, die ihren Höhepunkt um Neujahr hat, ist fast vorbei, und so finden wir in Anjuna einen guten Mix aus Strandentspannung und netten Restaurants und Bars mit live-DJs. Zuerst nehmen wir uns vor, mal eine typische Goa-Party mitzuerleben, aber so ganz in Stimmung wollen wir nicht kommen, zumal es zwar interessant ist, aber Psytrance auch nicht wirklich unsere Musik ist. Vielmehr verschlägt es uns auf kleine Wanderungen an der Küste entlang und in nette Cafés, in denen wir uns den Sonnenuntergang ansehen. Wir werden alt ;)

In Anjuna gibt es jeden Mittwoch einen riesigen Flohmarkt, der seinen Ursprung zu der Zeit hat, als hier viele Hippies Kunst und Kunsthandwerk verkauft haben, um sich ihr Leben am Strand zu finanzieren. Viel davon ist leider nicht mehr übrig. Selbstgemachtes ist hier seht selten anzutreffen und es fühlt sich an, als hätten der Schmuck, die Tücher und Strandkleider der StrandverkäuferInnen einfach nur für einen Tag den Ort gewechselt. Lange sind wir aber nicht entäuscht, denn durch einen Zufall entdecken wir zwei Tage später einen sehr schönen Markt am Nachbarstrand Vagator, den Goa Collective Bazar, der genau das bietet, was wir uns wünschen: kleine, individuelle Geschäfte, lecker Essen und ein bisschen Rahmenprogramm. Marli schlägt direkt zu und kauft sich einen Batik-Wickelrock und ein Fußkettchen. Spätestens jetzt sind wir also im Goa-Hippie angekommen :)

Vagator gefällt uns so gut, dass wir uns unsere Rucksäcke schnappen und uns dort kurzerhand für die nächsten Nächte in ein Hostel einquartieren. Hier gibt es einen Pool, ein eigenes Café und tägliche Yogaangebote. Und wir haben ein Doppelzimmer. Also quasi "Hostelleben light". Wir fühlen uns sehr wohl und fragen uns schon jetzt, wieso wir nicht schon die ganze Zeit hier verbracht haben. Aber bald ist ja Holi-Festival und das wollen wir nicht im touristischen Goa verbringen.. Seid gespannt!

Okay ciao! Marli und Nils

Der schrecklichste Strand von allen.
Flohmarkt in Anjuna.
Welpen!
Und große HUnde.
Flohmarkt in Vagator.
VIele viele bunte Biere.

Dass es uns auf unserer Reise durch Indien nochmal nach Mumbai verschlagen wird, war uns schon bei unserem ersten Besuch in dieser riesigen, unglaublich interessanten Stadt klar. Es gab noch viel zu viel, was wir gerne sehen wollten. Also ging es direkt von Aurangabad zurück nach Mumbai.

Es passt sich gut, dass die Metropole strategisch günstig auf dem Weg nach Goa liegt, wo wir als nächstes hin reisen möchten. In Indien muss man nämlich im Gegensatz zu Sri Lanka (da sind wir ohne Reservierung einfach spontan in den Bus oder Zug gesprungen) echt einiges an Planung investieren und sehr stressresistent sein (was wir leider nicht immer sind), wenn es um Reiserouten und die Buchung von Verkehrsmitteln geht. Eine Zugfahrt kann auch gut mal 30 Stunden dauern, Busfahrzeiten sind nach oben offen und teilweise mussten wir sogar in Reisebüros (hallo, 1995!) gehen, da plötzlich kein einziges der hoffnungslos überlasteten Onlineportale unsere Kreditkarten mehr annimmt.

Genug aufgeregt (aber es ist wiiiiirklich nervig und kostet uns viele, viele Stunden), kommen wir zum wesentlichen Teil dieses Beitrags: Mumbai! In den vier Tagen, die wir diesmal für die Besichtigung der Stadt eingeplant haben, haben wir viel erlebt. Wir haben den heiligen Wassertank Banganga besichtigt und in der Nähe zufällig eine Wäscherei entdeckt, die komplett unter freiem Himmel betrieben wird. Abends haben wir Street Food am Girgaon Chowpatty Beach gegessen (Pani Puri, krosse Teigkügelchen, gefüllt mit Kichererbsen und Chutney) und mit gefühlt einer Millionen Locals den Sonnenuntergang mit Blick auf Mumbais Skyline bewundert. Wir sind durch Khotachi Wadi, Malabar Hill und Bandra flaniert und haben viele kleine süße Häuschen und das tägliche Leben der Leute dort gesehen. Erstaunlich ist, dass sich jeder dieser Stadtteile wie ein eigenes kleines Dorf und gar nicht wie ein Teil einer Millionenstadt anfühlt.

Natürlich haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, lecker zu essen (und zu trinken ;) ). Unsere liebsten Anlaufpunkte waren wieder das Colaba Social, wo wir bis in die Nacht günstig gezapftes Bier getrunken haben und am nächsten Morgen gemütlich gefrühstückt haben (das Parsi-Gericht Salli Par Edu ist nur zu empfehlen!), das Nutcracker's mit Kaffee und gesunden Salaten und das Sassy Spoon mit live Jazz und nicht günstigen, aber jede Rupie werten Nudelgerichten und selbst gebackenen Desserts.

Zufrieden verlassen wir Mumbai, denn es ist zwar schön hier, aber auch ziemlich hektisch. Wir haben Lust auf Ruhe und Entspannung. Beides erlebt man in Indien nicht häufig.Vielleicht werden wir ja in Goa fündig?!

Okay ciao! Marli und Nils

Der Banganga ist ein Süßwassertank, der im Jahr 1127 von Lakshman Prabhu, einem Brahmanenminister von Goud Saraswat am Hof der Silhara-Dynastie von Thane, gebaut wurde.
Die Stätte besitzt eine immense mythologische Bedeutung unter den Hindus: Man glaubt, dass Lord Rama auf dem Weg nach Lanka an dieser Stelle anhielt, um zu Lord Shiva zu beten, um ihm zu helfen, seine Frau Sita zu finden, die von König Ravana entführt worden war.
In Mumbai wird an jeder kleinsten Freifläche Cricket gespielt. Die Bälle die ins Wasser fliegen werden dann halt mit dem Boot geholt.
Ein kleines Ghat, ein Open-Air-Waschsalon.
Mahatma Jyotiba Phule Mandai Marathi (früher Crawford Market)
HIer gibt es fast alles. Lebende Tiere ...
...und ehemals lebende Tier. Fleisch genannt.
Ein Feuertempel im Zoroastrianismus ist die Kultstätte für Zoroastrianer. In der zoroastrischen Religion sind Feuer und reines Wasser Mittel der rituellen Reinheit. Im Jahr 2019 gab es weltweit 167 Feuertempel, davon 45 in Mumbai.
Der Rajabai Clock Tower wurde von Sir George Gilbert Scott, einem englischen Architekten, entworfen. Der Turm ist Teil des "The Victorian Gothic and Art Deco Ensembles of Mumbai", das 2018 zur Liste der Weltkulturerbestätten hinzugefügt wurde.
Ein paar Halsbandsittiche.
Der auch Kleiner Alexandersittich genannte Vogel, ist die am weitesten verbreitete Papageienart.
Die Basilika Unserer Lieben Frau vom Berg, besser bekannt als Mount Mary Church, ist eine römisch-katholische Basilika in Bandra, Mumbai.
Streetart
Die Bandra-Worli-Seeverbindung
Bandra ist ein Küstenvorort auf der Insel Salsette. Viele Persönlichkeiten, die in Bollywood, Cricket und Politik aktiv sind, leben in der Stadt.
Am Sonntag sind die Straßen Mumbais teilweise komplett ausgestorben. Perfekte Zeit für Dreharbeiten.
Außerdem wurde auf fast jeder leeren Straße Cricket gespielt.

Für zwei Tage und zwei Nächte haben wir das Glück, in einem Luxuszug, dem Deccan Odyssey, mitfahren zu dürfen. Das Spektakel startet am Bahnhof in Mumbai mit Musik und Tanz sowie Blumenkränzen und einem roten Punkt (Bindi) zwischen den Augenbrauen für alle 72 Gäste (die Zahl eignet sich auch ganz gut, deren Durchschnittsalter anzugeben ;) ). Anschließend beziehen wir unsere zwar nicht allzu große, aber luxuriös (BADEMÄNTEL!!!) ausgestattete Kabine.

Auf zwei Tagesausflügen können wir die heilige Stadt Nashik inklusive nahe gelegenem Weingut und die Ellora Caves, eine aus riesigen Felsen geschlagene, atemberaubende Tempelanlage (nicht zu unrecht UNESCO Weltkulturerbe!) besichtigen - und das alles mit einem klimatisierten Bus und fachkundigen Guides. Auch die Mahlzeiten lassen keine Wünsche offen. Es gibt Jakobsmuschel, Lachsfilet und Shrimps, aber auch lecker zubereitete indische Spezialitäten wie Thali (ein Mix unterschiedlicher Currys und Beilagen) und Kheer (indischer Milchreis).

Die anderen Gäste können sich noch auf fünf weitere Tage an Bord der Deccan Odyssey freuen. Für uns endet die Fahrt leider in Aurangabad, wo wir noch ein paar Tage bleiben, um unsere weitere Reise durch Indien zu planen, ein bisschen rumzugucken (hier gibt es ein "Mini Taj Mahal") und Fotos zu bearbeiten. Vielleicht findet ihr ja demnächst das ein oder andere von unseren Fotos im Urlaubs-Kundenmagazin eines bekannten deutschen Automobilclubs?!

Okay, ciao! Marli und Nils

Begrüßungskommando mit rotem Teppich.
Marli kriegt die Kriegesbemalung.
Ein kleine Akrobatik/Tanzeinlage bevor der Zug endlich kommt.
Servus, I bims 1 nicer Zug.
Welcome to my Crib!
Der schönere Speisewaagen.
Erstmal ein Gin & Tonic.
Jakobsmuscheln als Vorspeise. Könnte schlimmer sein.
Danach ein bisschen indischer. Thali.
Die Höhlen von Ellora sind die größten Felsenhöhlen der Welt und auch ziemlich alt: aus der Zeit zwischen 600 und 1000 nach Christus.
Die Vīśvakarmā Cave ist eine bedeutende buddhistische Gebetshalle.
Höhle 12, auch Teen Tal genannt, ist der größte Klosterkomplex in Ellora mit drei Stockwerken.
Der Kailasha-Tempel ist einer der größten indischen Hindu-Felsen. Der aus einem einzigen Stein gehauene Megalith gilt aufgrund seiner Größe, Architektur und Skulpturen als einer der bemerkenswertesten Höhlentempel in Indien
Dem Kailasa-Tempel fehlt eine Inschrift, aber es besteht kein Zweifel, dass er von einem Rashtrakuta-Herrscher in Auftrag gegeben wurde. Seine Konstruktion wird im Allgemeinen dem Rashtrakuta-König Krishna I (756-773 CE) zugeschrieben.
Indischen Languren
Eine weitere Showeinlage am Bahnhof von Aurangabad.
Besuch bei Grover Zampa, einem indischen Weingut.
Soirée Brut Rosé konnte man trinken.
Nashik ist eine alte heilige Stadt im Nordwesten von Maharashtra in Indien.
Nashik liegt am Ufer des Godavari-Flusses (Ganges des Südens) und ist vor allem als Hindu-Pilgerstätte bekannt.
Marli füttert Kühe. Mehr oder weniger erfolgreich.
Und schon fährt er uns davon.
Und während wir an der Bahnschranke aus dem, noch halb fahrendem, TukTuk springen um den Zug beim vorbeifahren zu fotografieren, werden wir seltsam von der Straße aus beäugt und werden dann selber zum Fotomotiv.
Selfie auf dem Mähdrescher. Warum nicht.
Aber auch unsereTuk-Tuk-Fahrer wollte nach dieser seltsamen Aktion ein Foto.
Die Straßen Aurangabads.
Lecker Tomate im Plastikmüll gefunden.
Das Bibi Ka Maqbara ist ein Grab, das 1660 vom Mogul-Kaiser Aurangzeb in Erinnerung an seine erste Frau in Auftrag gegeben wurde. Es ähnelt dem Taj Mahal, dem Mausoleum von Aurangzebs Mutter, Mumtaz Mahal.
Eine Inschrift an der Haupteingangstür erwähnt, dass dieses Mausoleum von dem Architekten Ata-ullah und dem Ingenieur Hanspat Rai entworfen und errichtet wurde. Ata-ullah war der Sohn von Ustad Ahmad Lahauri, dem Hauptdesigner des Taj Mahal.
Eines der Dinge, die Aurangabad von anderen mittelalterlichen Städten in Indien abhebten, waren seine 52 "Tore. Aurangabad ist als" Stadt der Tore "bekannt.

Leider ist Nils' Laptop-Display noch immer kaputt und es findet sich in ganz Indien kein Ersatz. Wahrscheinlich werden wir jetzt ein Display aus China bestellen müssen, was einige Zeit dauern wird. Zur Überbrückung haben wir ein HDMI-Kabel gekauft, mit dem Nils unsere Fernseher im Zimmer zum Display umfunktionieren kann. Es dauert zwar manchmal etwas länger und nicht immer haben wir einen Fernseher, aber es funktioniert!

So haben wir es geschafft, endlich wieder auf dem neuesten Stand zu sein und auch alle alten Beiträge (ab Habarana/Cultural Triangle, also ziemlich viele!) mit Fotos zu bestücken. Viel Spaß beim Gucken :*

Okay, schaut ;) Marli und Nils

Auf die fünft größte Stadt der Welt sind wir sehr gespannt. Durch die Medien geprägt fragen wir uns, ob uns hier wirklich der sogenannte Kulturschock (Züge, die so voll sind, dass Leute auf den Dächern mitfahren, Menschen, die auf den Straßen ihr großes Geschäft erledigen, die überall lauernde Lebensmittelvergiftung, usw.) erwartet. Wir sind positiv überrascht, als wir dann am Airport in Mumbai ankommen und mit dem Taxi in die Stadt fahren. Klar dauert es ganz schön lange und man steht öfter mal im Stau, aber es unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen asiatischen Großstädten, in denen wir bisher waren.

Von unserem Hotel in Colaba aus können wir zu Fuß viele Sehenswürdigkeiten und Bauwerke aus der Kolonialzeit erreichen. Außerdem gibt es hier viele Bars und Restaurants mit leckerem Essen und lokal gebrautem Bier. Die Straße zu überqueren braucht manchmal etwas Zeit, weil der Verkehr ziemlich verrückt ist und natürlich auch alles sehr voll mit Menschen ist. Da, wo wir uns aufhalten, sind die Gehwege breit und mit der einen oder anderen Pause in einem klimatisierten Café ist der Trubel halb so schlimm. Trotzdem sind wir neugierig darauf, wie die Leute leben, die normalerweise nicht in den Touristengegenden unterwegs sind und entscheiden uns deshalb für eine Tour mit dem Versnatalter Realtity Tours durch das größte Slum Asiens, Dharavi, das mitten in der Stadt liegt.

Eine Tour durch ein Slum? Zunächst begegnen wir der Idee mit gemischten Gefühlen, aber da 80 Prozent der Erlöse an eine Hilfsorganisation vor Ort gespendet werden und Rezensionen zeigen, dass es hier nicht darum geht, den Voyeurismus von reichen Leuten zu befriedigen, sondern Aufklärungsarbeit zu leisten, fühlen wir uns wohl mit unserer Entscheidung und werden auch nicht enttäuscht.

Vorurteilsbehaftet meiden wir bisher Nahverkehrszüge. Als wir mit unserem Tourguide den Zug nach Dharavi nehmen, sind wir überrascht, sogar einen Sitzplatz zu erwischen. Uns wird erklärt, dass es nur ganz früh auf dem Weg in die Stadt und zur Feierabendzeit aus der Stadt hinaus voll werden kann. Also alles halb so wild... In Dharavi leben eine Millionen Menschen friedlich miteinander. Täglich werden Touren durch dieses Viertel veranstaltet, die das Leben der Menschen sowie die sich sehr gut entwickelnde Industrie (Recycling, Töpfern, Nährerien, ...) zeigen. Es ist längst nicht so dreckig wie erwartet (und wir haben niemanden gesehen, der auf die Straße kackt ;) ), es gibt lecker Street Food, Geldautomaten, Supermärkte und, da Teile des Viertels von der Stadt legalisiert wurden, sogar genaue Adressen für die BewohnerInnen, einen Bürgermeister, eine Polizeistation und fließend Wasser und Strom in vielen Haushalten. Trotzdem wird uns mal wieder bewusst, wie gut es uns eigentlich geht, wenn wir hören, dass manche Bewohner täglich bis zu einer Stunde für den morgendlichen Toilettengang anstehen müssen. Verständlicherweise gilt striktes Fotoverbot, an das wir uns natürlich auch halten. Wir können euch nur empfehlen, selbst einmal die Erfahrung zu machen, nach Dharavi zu gehen und das Leben der Menschen dort zu sehen.

Mumbai gefällt uns sehr gut und die obligatorische Lebensmittelvergiftung bleibt (toi toi toi!) bisher auch aus. Obwohl wir hier viel zu viel Geld für Kaffe und Bier ausgeben und die Unterkünfte sehr teuer sind, werden wir auf jeden Fall wiederkommen und uns noch mehr von der Stadt ansehen. Aber jetzt geht es erst einmal zum Bahnhof, denn bald schon fährt der Deccan Odyssey ab! Ihr fragt euch, was das ist? Gut so, ihr werdet es bald erfahren ;)

Okay ciao! Marli und Nils

Das Taj Mahal Palace Hotel
Das ursprüngliche Gebäude des Hotels wurde von Tata in Auftrag gegeben und öffnete am 16. Dezember 1903 seine Türen.
Bitte die Möwen nicht füttern!
Hannover in Mumbai.
Die David Sassoon Library
Das Elphinstone College wurde 1856 gegründet und ist eine der ältesten Universitäten Mumbais.
Horniman Circle
Gateway of India
Der Haji Ali Dargah ist eine Moschee und ein Grabmal, das 1431 zum Gedenken an den wohlhabenden muslimischen Kaufmann Sayyed Pir Haji Ali Shah Bukhari errichtet wurde. Er gab alle seine weltlichen Besitztümer auf, bevor er nach Mekka pilgerte.
Immer schön Grinsen 1/3
Immer schön Grinsen 2/3
Immer schön Grinsen 3/3
Auch in Mumbai gibt es schöne Sonnenuntergänge.